Am 1. Januar 2025 hat der Rufbus FLEX in Moosburg seinen Betrieb aufgenommen. Dieser On-Demand-Service hat dadurch den bisherigen Stadtbus abgelöst. Eine erste Bilanz nach dem Startmonat fällt äußerst positiv aus: Trotz der Weihnachtsferien und anfänglicher technischer Buchungsprobleme gab es bereits im Januar circa 2.000 Fahrten, also durchschnittlich pro Tag rund 64 Aufträge.
Landrat Helmut Petz freut sich, dass ein großer Wunsch der Kreispolitik endlich Realität geworden ist und der FLEX von den Moosburgern auch so gut angenommen wird: „Diese erste Zahl und die große Nachfrage sind wirklich toll und zeigen, dass die Idee eines flexiblen On-Demand-Services anstelle eines Stadtbusses auf festen Routen richtig und zeitgemäß ist. Wenn sich dieses Pilotprojekt weiter bewährt, kann es als Zukunftsmodell für den gesamten Landkreis dienen.“
Schließlich unterscheidet sich der FLEX grundlegend von klassischen Linienbussen: Die Kleinbusse fahren im Stadtgebiet nicht auf festen Linien und nicht nach festen Fahrplänen, sondern können bei Bedarf während der Betriebszeiten jederzeit über die MVV-App, die MVV-Homepage oder telefonisch angefordert werden. Gefahren wird zum MVV-Tarif, aber eben nur dann, wenn tatsächlich ein Beförderungswunsch besteht. Für die Buchung über App und Homepage ist lediglich eine einmalige kostenfreie Registrierung erforderlich.
Flexibles Haltestellensystem und bedarfsgerechter Einsatz
Während der vierjährigen Testphase bis Dezember 2028 stehen die Kleinbusse montags bis freitags von 5 bis 22 Uhr sowie an Wochenenden und Feiertagen von 6 bis 22 Uhr zur Verfügung. Ein Teil der Fahrzeuge ist barrierefrei ausgestattet, um auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität eine komfortable Nutzung zu ermöglichen. Die Busse bieten Platz für bis zu sieben Fahrgäste und verfügen über zwei Kindersitze. Zusätzliche Sitzerhöhungen, beispielsweise für größere Kindergruppen, sind von den Fahrgästen selbst mitzubringen.
Ein zentraler Bestandteil des Systems sind die rund 90 sogenannten „virtuellen FLEX-Haltestellen“. Diese sorgen dafür, dass Fahrgäste maximal 200 Meter zu Fuß zurücklegen müssen, um abgeholt zu werden. Der Betrieb erfolgt ausschließlich auf Bestellung, wodurch Leerfahrten vermieden und eine effiziente Nutzung gewährleistet wird. Die Vorlaufzeit für eine Buchung beträgt in der Regel nicht mehr als 30 Minuten – eine Kombination aus Flexibilität und Zuverlässigkeit.
Zukunftsperspektiven für den Landkreis
Die im Testlauf gesammelten Erkenntnisse sollen Aufschluss darüber geben, ob das System eine sinnvolle Ergänzung oder Alternative zu bestehenden Buslinien abseits der Hauptstrecken darstellen kann. Ziel ist es, ein dauerhaft tragfähiges, bürgernahes und wirtschaftlich effizientes Mobilitätsangebot zu schaffen. „Wir möchten die Vorteile dieses innovativen Systems herausarbeiten, mögliche Schwachstellen identifizieren und optimieren. Gleichzeitig prüfen wir, inwieweit unrentable Linien langfristig durch ein flexibles Zubringersystem ersetzt werden können“, erklärt Landrat Helmut Petz. Man werde zusammen mit dem MVV und dem Betreiber, DB Regio Bayern, alles dafür tun, das Angebot für die Moosburger Bürger bestmöglich umzusetzen und stets eine entsprechende Anzahl an Bussen im Stadtgebiet verkehren zu lassen.
Das FLEX-Projekt steht für eine moderne, kosteneffiziente und umweltfreundliche Mobilitätslösung. Ob sich das System als Erfolgsmodell etabliert, hängt maßgeblich von der Akzeptanz in der Bevölkerung ab. „Wir laden die Bürgerinnen und Bürger ein, das neue Angebot zu nutzen und uns Rückmeldungen zu geben. Wer Verbesserungspotenzial sieht, kann aktiv an der Weiterentwicklung mitwirken. So können wir gemeinsam dazu beitragen, den FLEX-Rufbus zu einem nachhaltigen Erfolgsmodell zu machen“, so Landrat Petz.
Bei Fragen oder Anregungen zum FLEX-System können sich Bürgerinnen und Bürger per E-Mail an oepnv@kreis-fs.de oder kundendialog@mvv-muenchen.de wenden.